Anhörung Labiola Verpflichtungskredit 2022-2025
Für die in den Jahren 2022–2025 auszuzahlenden Beiträge für Vernetzungs- und Landschaftsqualitätsmassnahmen und für die im gleichen Zeitraum anfallenden Kosten für Beratung, Bearbeitung und Management der Vereinbarungen sowie Erfolgskontrolle beantragt der Regierungsrat einen neuen Verpflichtungskredit in der Höhe von 5,58 Millionen Franken. Pro Natura Aargau begrüsst diesen Antrag und unterstützt den Verpflichtungskredit.
«Im intensiv genutzten Mittellandkanton Aargau mit seiner stetig wachsenden Bevölkerung stellt die enge räumliche Verflechtung von Schutz- und Nutzinteressen eine besondere Herausforderung dar. Die am Labiola Programm teilnehmenden Bauernfamilien leisten einen besonderen Beitrag zur Stärkung der Biodiversität im Kanton Aargau» würdigt Matthias Betsche, Geschäftsführer Pro Natura Aargau.
Handlungsbedarf bleibt hoch
46 % der Pflanzen -, Tier- und Pilzarten gelten in der Schweiz als bedroht oder potentiell gefährdet. Besonders bedroht sind gemäss schweizweiten Untersuchungen die Gewässer-Ökosysteme wie Uferzonen und Feuchtgebiete, deren Lebensräume zu fast 85 % gefährdet sind. Gerade der Wasserkanton Aargau steht hier in der Verantwortung mit seinem Gewässernetz von fast 3000 km. Davon sind rund 900 km eingedolt, 130 km künstlich und 400 km stark beeinträchtigt. «Verbaute Fliessgewässer können die vielfältigen ökologischen Dienstleistungen nicht mehr erbringen, welche natürliche Gewässer kostenlos zur Verfügung stellen», erklärt Matthias Betsche.
Das Labiola Programm könnte hier aufgrund seines gesamtbetrieblichen Beratungsansatzes einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Gewässer-Lebensräume leisten, indem es die Anliegen der Produktion und Biodiversitätsförderung miteinander verbindet. Die Aufwertung von Gewässern schliesst eine an den Lebensraum angepasste Nutzung nicht aus. Leistungen der Bauernfamilien und allfällige Ertragsausfälle sind dabei fair abzugelten.
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