Laubfrosch im Aufwind
Der Europäische Laubfrosch (Hyla arborea) ist drei bis fünf Zentimeter gross und meist knallig grün gefärbt. Dank der Haftballen an Finger- und Zehenspitzen ist er ein hervorragender Kletterer, sodass er gar Bäume erklimmen kann.
Zur Laichzeit im Frühsommer versammeln sich die Männchen zu nächtlichen Rufchören an den Laichgewässern. Je grösser und lauter diese Chöre, desto mehr Weibchen werden angelockt. Die Lautstärke grosser Chöre ist eindrücklich, denn bereits ein einziger Laubfrosch kann es auf eine Lautstärke von 90 Dezibel bringen. Das ist etwa so laut, wie ein vorbeifahrender Lastwagen.
Laubfrösche leben bevorzugt in naturnahen, strukturreichen Gebieten mit einem Netz von Laichgewässern. In natürlichen Flussauen fühlen sie sich besonders wohl, da dort bei jedem Hochwasser wieder neue Tümpel entstehen. Den Sommer verbringen die Laubfrösche an Land, so etwa in Hochstaudenfluren, Hecken und artenreichen Waldrändern. Leider sind die Landwirtschaftsgebiete jedoch immer eintöniger geworden. Das Verschwinden der Lebensräume und der Gewässer führte schweizweit zu einem starken Rückgang des Laubfrosches.
Erfolgreiches Projekt
Um 1990 standen die Laubfroschbestände im Aargau kurz vor dem Aussterben. Mit grossem Engagement hat Pro Natura Aargau, mit Projektleiter Christoph Flory, in Zusammenarbeit mit dem Kanton Aargau an 15 Standorten neue Gewässer für den Laubfrosch erstellt und diese unter Schutz gestellt. Eine Besonderheit ist der Einsatz von Wasserbüffeln, die durch das Suhlen und Weiden die Gewässer vor dem Zuwachsen bewahren.
Dank dem neuerstellten Netzwerk an Weihern konnte der Laubfrosch das Reusstal wieder grossflächig zurückerobern. So stieg die Anzahl der Rufchöre in der Reussebene seit den 2000-er Jahren stetig an. Heute rufen wieder an rund 80 Standorten Laubfroschchöre und das Projekt gilt als eines der erfolgreichsten Amphibien-Förderprojekte der Schweiz.
- Christoph Flory
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Entwicklung der Rufchöre im Reusstal
- Kanton Aargau
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