Feldlerchen atmen auf - Argovia Beizlifäscht findet nicht auf dem Birrfeld statt
Das Birrfeld gilt als einer der letzten grösseren Brutplätze der bedrohten Feldlerche im Kanton Aargau mit 24 - 30 Brutpaaren. Der Bestand muss dringend stabilisiert werden, vor allem auch, weil die Feldlerche sehr störungsempfindlich ist. Ausgerechnet dort also ein grosses Fest zu veranstalten, wo der Vogel brütet, hätte ihren Fortbestand gefährdet. Daher haben die Umweltverbände Pro Natura Aargau und BirdLife Aargau Beschwerde gegen die Pläne, das Argovia Beizlifäscht auf dem Birrfeld durchzuführen, erhoben. Die Beschwerde richtete sich dabei nicht per se gegen die Veranstaltung, sondern gegen den ausgewählten Standort Birrfeld und den Zeitpunkt für die Durchführung des Anlasses, während der Brutzeit.
Die Feldlerche ist als Kulturlandvogel auf offene Landwirtschaftsfläche angewiesen. Sie braucht dringend besonderen Schutz im Kanton Aargau. Das Argovia Beizlifäscht wäre den Fördermassnahmen des Kantons auf dem Birrfeld massiv zuwidergelaufen. Gemäss Veranstalter des Argovia Beizlifäscht werden bis 4'500 Menschen erwartet. Es gibt Foodstände, Bars, Schiessbuden, viel Musik. Eine solche Veranstaltung mitten im Brutgebiet während der Brutsaison hätte für die Feldlerchen im Birrfeld existenzbedrohende Auswirkungen gehabt. Feldlerchen brüten am Boden und wären deshalb durch ein Argovia Beizlifäscht akut gefährdet worden.
Umso mehr begrüssen nun die Umweltverbände, dass in Folge der Beschwerde die Veranstaltung nicht mehr auf dem Birrfeld, sondern ausserhalb des Gebiets ennet der A1 durchgeführt werden soll.
Matthias Betsche, Geschäftsführer Pro Natura Aargau und Grossrat, erklärt: «Die Feldlerche ist im Aargau in ihrer Existenz gefährdet, sie braucht dringend unseren Schutz. Darum ist es wichtig, dass solche Veranstaltungen nicht mitten in einem Brutgebiet während der Brutzeit stattfinden. Eine Veranstaltung auf dem Birrfeld hätte auch die Bemühungen der Landwirtschaft und des Kantons, der Feldlerche in diesem Gebiet zu helfen, zunichte gemacht. Wir werden die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen».
Kathrin Hochuli, Co-Geschäftsführerin BirdLife Aargau, betont: «Feldlerchen sind sehr störungsempfindlich und brauchen unsere Unterstützung. Das Birrfeld gilt als einer der letzten grösseren Brutplätze dieser bedrohten Art im Kanton Aargau und braucht daher unsere besondere Aufmerksamkeit. Bei einer weiteren Gefährdung prüfen wir die Möglichkeiten, diese sensible Art zu schützen.»