Wo versteckt sich Zorro im Aargau
In weiten Teilen des Mittellandes gibt es keine aktuellen Gartenschläfer-Nachweise mehr. Auch von den anderen Bilchen wie Siebenschläfer und Haselmaus ist im Aargau vergleichsweise wenig bekannt. Pro Natura Aargau ruft die Bevölkerung daher im Rahmen der Pro Natura Aktion «Spurensuche Gartenschläfer» dazu auf, ihr allfällige Sichtungen und Spuren von Gartenschläfer, Siebenschläfer oder Haselmaus im Kanton Aargau zu melden. Die Aargauer Naturschutzorganisation setzt sich zudem für den Schutz dieser putzigen Kleinsäuger ein und fordert mehr Aargauer Wildnis im Wald und in der Kulturlandschaft.
Über die aktuelle Verbreitung ist wenig bekannt
Im 19. Jahrhundert kamen Gartenschläfer auch hier im Mittelland noch vor. Doch seit Jahrzehnten schrumpft ihr Bestand stark. Die Gründe für den Rückgang sind teilweise unklar. Sicher spielt der Lebensraumverlust auch eine Rolle. Gartenschläfer, Siebenschläfer und Haselmaus sind vor allem nachts und in der Dämmerung unterwegs und lassen sich deshalb nur sehr schwer beobachten. Fast alle kleinen Säugetiere halten sich zudem gerne im Verborgenen auf: in dichter Vegetation, zwischen Ästen und Steinen oder in Erdhöhlen.
Machen Sie mit!
Pro Natura Aargau möchte die Aargauer Bevölkerung dazu aufrufen, bei der Aktion «Spurensuche Gartenschläfer» mitzumachen sowie Sichtungen und Spuren von Gartenschläfer, Siebenschläfer oder Haselmaus im Kanton Aargau an die Naturschutzorganisation zu melden. Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, erklärt: «Das Ziel der Aktion «Spurensuche Gartenschläfer» ist, im Frühling Spurentunnels aufzustellen und die verschiedenen Kleinsäuger zu entdecken, die in unserer Nähe leben. Im Aargau sind dies der Siebenschläfer und die Haselmaus. Und natürlich hofft Pro Natura Aargau auch auf die Entdeckung von Zorro, dem Gartenschläfer – das wäre für den Aargau eine kleine Sensation».
Eine Anleitung zum Bau eines Spurentunnels finden Sie unter: https://www.pronatura.ch/de/spurensuche-gartenschlaefer
Die Spurentunnels werden an einem geeigneten Ort auf einem Ast in 1 bis 2 Meter Höhe über dem Boden installiert. Am besten in einer Hecke mit Beeren, am Waldrand oder an Orten mit Sträuchern. Nach ein paar Tagen lässt sich kontrollieren, ob ein Tier Spuren im Tunnel hinterlassen hat. Die ideale Zeit hierfür ist Mai bis September. Falls Spuren vorhanden sind, können Sie diese an Pro Natura schicken. Pro Natura wird zusammen mit Fachpersonen die Spuren auswerten und die Arten identifizieren, die Ihren Tunnel durchquert haben.
Wer mithelfen möchte bei der der Installation von Spurentunneln, Sichtungen oder Spuren der Kelinsäuger melden möchte, kann sich mit Pro Natura Aargau in Verbindung setzen.
Mehr wilde Wälder und naturnahe Kulturlandschaften
Pro Natura Aargau setzt sich zudem für den besseren Schutz der Kleinsäuger im Kanton Aargau ein. «Wir brauchen im Kanton Aargau mehr Wildnis im Wald und insbesondere auch in der Kulturlandschaft» stellt Matthias Betsche, Geschäftsführer Pro Natura Aargau, fest: «Die putzigen Nager brauchen vielfältige Wälder mit viel Totholz und Baumhöhlen und strukturreiche Kulturlandschaften mit Hochstamm-Obstgarten und Hecken».
2022 wirbt der Gartenschläfer deshalb für wilde Wälder und naturnahe Kulturlandschaften.